Der Aufbau unserer Stufen

An unserer Schule lernen die Kinder und Jugendlichen in derzeit 7 altersgemischten Lerngruppen auf 4 Stufen.
Das Lebensalter ist bei uns jedoch weniger entscheidend als die individuellen kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten und Befindlichkeiten, die das Kind mitbringt oder zum geplanten Zeitpunkt des Stufenwechsels zeigt.
Die Kinder und Jugendlichen bleiben so lange in einer Stufe, bis sie so weit sind, dass sie in die nächste wechseln können oder sollten. Dies kann früher oder auch später geschehen als Alter und Klassenstufe nahelegen und geht in Einzelfällen auch während des Schuljahres.
Jede Stufe hat ihre eigene Wochenstruktur sowie spezifische Schwerpunkte und Methoden.

Ankommen (etwa 5-9-Jährige)

„Ankommen“ in der neuen Lerngruppe und der neuen (Lern-) Umgebung.
Ein interdisziplinär arbeitendes Pädagogen-Team unterstützt und begleitet die Kinder, um ihnen einen gelingenden Übergang vom Kindergarten in die Schule zu ermöglichen.
Hier lernen die Kinder, sich zurechtzufinden, ein Ziel anzustreben und selbständiger und unabhängiger von Erwachsenen zu werden.
Jedes Kind bringt individuelle Kompetenzen mit, die es mit Begleitung und Unterstützung des Pädagogen-Teams weiterentwickeln und festigen kann.
Regeln, Rituale und Strukturen vermitteln den Kindern Sicherheit und Zugehörigkeitsgefühl.
Das Erlernen der Kulturtechniken, Kreatives Gestalten, Zirkus, Theater und erste kleine Projekte ermöglichen soziale und emotionale Erfahrungen, sowie das Erleben von Vielfalt.

Erweitern (etwa 9-12-Jährige)

Die Grundkenntnisse in den Kulturtechniken werden erweitert.
Kenntnisse und Interessen im Bereich Globalen Lernens sowie im musischen Lebensbereich erfahren eine Horizonterweiterung und machen neugierig auf mehr.
Die Schülerinnen und Schüler übernehmen für ihr Lernen immer mehr Selbstverantwortung. Hierzu gehört wachsende Methodenkompetenz, Selbstkontrollstrategien und Zeitmanagement.
Zunehmend selbständig übernehmen die Schülerinnen und Schüler auch Verantwortung für organisatorische Aufgaben wie die Planung und Organisation von Ausflügen, Hüttenaufenthalten und Projekten.

Vertiefen (etwa 12-14-Jährige)

Diese Stufe ist in Bezug auf Entwicklungsstände sehr heterogen. Hier treffen unterschiedliche Entwicklungslinien aufeinander. Bedürfnisse der Schüler in der Pubertät prägen diese Stufe: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und deren Umfeld muss den entsprechenden Raum haben, auch in der Schule.
Methodenkompetenz, Selbstkontrollstrategien und Zeitmanagement werden regelmäßig weiter geübt und ausgebaut.
Themen werden in Form des Spiralcurriculums wieder aufgegriffen, gewinnen jedoch an Tiefe und Komplexität.
Der Umgang mit Lust und Unlust, eigenen Zielsetzungen, Selbsteinschätzung, Über- und Unterforderung stehen an. „Verlässlichkeit“ und „Übernahme von Verantwortung“ sind hier zentrale Kompetenzen, an denen gearbeitet wird.
Aussagen wie: „Ich hab’s geschafft, hingekriegt, fertig gemacht, ich kann das!“ sind der Motor für weitere Anstrengungen und geben Mut für neue Herausforderungen.
Da Inhalte individuell vertieft werden, sind aus diagnostischen und lerntechnischen Gründen immer wieder kleinere Lerngruppen auf verschiedenen fachlichen Niveaugruppen notwendig.
Neue altersspezifische Inhalte: Berufsvorbereitung in Theorie und Praxis u.a. durch Betriebspraktika und die Profilfächer Soziales, Technik oder Wirtschaft.
Als besonderes Projekt dieser Stufe sucht sich jede/r Jugendliche in den Bereichen Engagement, Interesse und Bewegung ganz persönliche Herausforderungen, die er/sie allein oder im Team bearbeitet, dokumentiert und in einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung präsentiert. Ebenso ist eine erlebnispädagogisch fundierte Expedition fester Bestandteil dieser Stufe.

Weitergehen (etwa ab 15-Jährigen)

Weitergehen bedeutet das 9. und 10.Schuljahr für die Jugendlichen, die sich auf den „Qualifizierenden Hauptschulabschluss“ und/oder den „Mittleren Schulabschluss“ vorbereiten. Sie planen die externe Prüfung des qualifizierenden Hauptschulabschlusses (Quali), lernen Erfolgserlebnisse und Enttäuschungen zu verarbeiten, können ihre bisherigen Lernstrategien nun genauer einschätzen und haben ein „großes“ Ziel vor Augen: den „Mittleren Schulabschluss M 10“ (MSA), das Äquivalent der Mittelschule zum Realschulabschluss.